Keratokonus
Was ist Keratokonus/Hornhauterkrankung?
Keratokonus kommt aus dem griechischen und setzt sich aus keratos für „horn“ und konus für „kegelförmig“ zusammen. Medizinisch handelt es sich um eine Erkrankung der Hornhaut. Hierbei kommt es zu einer kegelförmigen Verformung und Verdünnung der Hornhaut. Der Keratokonus tritt an beiden Augen auf, allerdings nie gleich stark. In der Regel werden Betroffene kurzsichtiger und entwickeln eine hohe Hornhautverkrümmung (Astigmatismus). Schuld ist aber nicht ein zu langer Augapfel wie bei normaler Kurzsichtigkeit, sondern die fortschreitende Hornhautveränderung.
Welche Symptome gibt es beim Keratokonus?
Keratokonus ist ein stufenweise, fortschreitendes Krankheitsbild. Viele Patienten und auch Augenärzte erkennen nicht sofort die Symptome, da sie nur schwer von der normalen Kurzsichtigkeit zu unterscheiden sind. Der Verlauf der Augenkrankheit ist von jedem Patienten unterschiedlich. Es kann sein, dass sich die Krankheit sehr langsam entwickelt, oder auch sehr schnell. Im Anfangsstadium zeigt sich die Krankheit mit Verschlechterung des Sehvermögens und mit einer wachsenden Hornhautverkrümmung. Die Umgebung wird vom Patienten zudem stark verzehrt wahrgenommen. In späteren Stadien des Keratokonus treten Gewebeveränderungen auf, wie Einrisse der inneren Hornhautschicht. Die Hornhauterkrankung tritt in der Bevölkerung im Verhältnis von 1:2000 auf.
Wie wird Keratokonus diagnostiziert?
Keratokonus bleibt oft lange unentdeckt und macht sich erst bei einer Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt bemerkbar. Nur selten bemerken die Patienten selbst, das etwas nicht in Ordnung ist. Die Augenkrankheit ist zudem sehr selten, was die eindeutige Diagnose erschwert. Sie sollten sich bei einer Vermutung auf jeden Fall um eine zweite Meinung bemühen. Mit einer speziellen Untersuchung kann man den Keratokonus bereits im Frühstadium erkennen: der sogenannten Schleimpflug-Technik (Topographie). Hierbei wird die Hornhaut intensiv untersucht und das Stadium der Krankheit kann somit ermittelt werden. Der Keratokonus ist von der Schulmedizin seit über 200 Jahren als eigenständige Augenkrankheit anerkannt.
Wie wird Keratokonus behandelt?
Im Anfangsstadium ist ein Keratokonus noch mit Brille und Kontaktlinsen leicht auszugleichen. Verstärkt sich jedoch die Vorwölbung der Hornhaut zu stark, reichen Brille und Kontaktlinsen zur Korrektur nicht mehr aus. Es gibt verschiedene Ansätze die Augenkrankheit behandeln zu lassen. Eine risikoarme Methode ist die Stabilisierung mittels CXL (Cornea Cross Linking). Es kann hierbei zu einem Stillstand der Hornhautvorwölbung kommen. Ein weiteres Verfahren ist das Einsetzen von intracornealen Ringsegmenten (ICRS). Diese wird zur Stabilisierung der Hornhaut des Patienten genutzt. Die älteste Methode ist die Hornhauttransplantation. Diese Methode ist mit den meisten Risiken behaftet, da es sich um eine Organtransplantation handelt. Behandelt werden in den überwiegenden Fällen jüngere Menschen. Diese müssen noch viele Jahre mit dem Transplantat leben.